ein Rechercheprojekt von Christoph Frick und Ensemble
Fotos © Janosch Abel
Die FIFA ist ein «gemeinnütziger Verein» mit Sitz in der Schweiz. Und wie bei jedem richtigen Schweizer Verein gibt es auch hier Versammlungen mit Sitzordnungen, Traktanden, langen Reden und
freundlichem Abnicken. Seit Jahren kommt der Präsident aus dem Wallis, einem Kanton, wo die Kirche noch im Dorf steht. Alles ganz überschaubar also. Ganz bescheiden.
Nur: Dieser Verein verfügt über sehr viel Macht. Und über noch mehr Geld. Der Präsident geht bei den Mächtigen dieser Welt ein und aus und zieht geschickt die Fäden in einem Milliardengeschäft.
Dabei steht die FIFA seit Jahren unter Korruptionsverdacht. Da werden Konten poliert und Aussagen gebogen, während in schönster Doppelmoral der weltweite Sportsgeist beschworen wird - «Living
Football» -, alles eine Frage von Taktik und Timing.
Doch darin ist nicht nur die FIFA Profi. Mit einem gnadenlosen theatralen Tackling unternehmen Regisseur Christoph Frick & sein spielfreudiges Ensemble den Versuch, diesen Giganten des
globalen Geschäfts auszuhebeln. In sportlicher Co-Autor*innenschaft entwickelten sie einen Abend, der die gierigen Geschäfte und Machenschaften der FIFA entlarvt und der vor allem deutlich macht,
dass der Fussball auch ohne Funktionär*innen bestens funktioniert. Denn Fussball das ist zuallererst Leidenschaft: Die Liebe des YB-Fans zu Gelb-Schwarz, die Hoffnung auf eine grosse Karriere im
bosnischen Zagorice oder die Erinnerung an eine Jugend auf Schalke ... Geschichten, die der Fussball schreibt. Jenseits von Blatter, Infantino & Co.
«Wir können Ihnen den Besuch dieses kurzweiligen und lehrreichen Stücks bedenkenlos empfehlen. Genau genommen: Sie müssen da unbedingt hin!»
Blog Zum Runden Leder
«Milva Stark erzählt von ihrer Jugend im Ruhrpott und ihrer Begeisterung für Schalke. Hervorragend, wie sie Herbert Zimmermanns Radiobericht zum Wunder von Bern (eben!) wiedergibt; bis zum unvergessenen ‘Tooooor, Toooooor, Toooooor, Toooor! Das Spiel ist aus! Deutschland ist Weltmeister!’»
Nachtkritik.de
«Man ist von Beginn an mittendrin – und nah dran, als sässe man auf der Trainerbank»
Berner Zeitung
Der Rechtsvertreter der FIFA verneint die Pflichtwidrigkeit auch deshalb, weil Schmiergeld-zahlungen zu der Zeit nicht strafbar gewesen sind. Und in den Ländern Südamerikas oder Afrikas Schmiergeld-zahlungen zum üblichen Einkommen eines Grossteils der Bewohner gehören.
Regie: Christoph Frick
Bühne und Kostüme: Clarissa Herbst
Musik: Patric Catani
Licht: Rolf Lehmann
Video: Thomas Bernhard
Dramaturgie: Adrian Flückiger
Mit: David Berger, Nico Delpy, Luka Dimic, Nicola Fritzen, Florentine Krafft, Gina Lorenzen, Gabriel Noah Maurer, Alexander M. Schmidt, Daniela Luise Schneider, Milva Stark
Premiere: 19. Dezember 2019
Konzerttheater Bern,
Vidmar 1